…und jeder Daumen, hat geholfen. Vielen Dank dafür!
Aber vorab möchte ich mich für den (inzwischen gelöschten) Artikel und für die entstandene Verwirrung entschuldigen. Es lag mir absolut fern Euch zu vewirren oder in Angst versetzen zu wollen.
Aber die Fragen und die Sorgen die (natürlich) aufkamen, wurden mir einfach zu viel. Meine Nerven lagen blank und ich wollte eigentlich nur jeden Daumen, den ich, bzw. Chrischi, haben kann. Ich hatte einfach nicht daran gedacht, dass sich die Menschen, die nicht informiert sind, sich vielleicht sorgen. Dafür möchte ich mich entschuldigen!
Heute haben wir zum ersten Mal einen Wein geöffnet und trinken den wirklich zufrieden und erleichtert. Meinem besten Freund geht es den Umständen entsprechend. Die OP ist gut verlaufen, das Ding aus seinem Kopf entfernt, kein Tumor festgestellt und so nach und nach geht es endlich wieder bergauf. Natürlich ist alles noch nicht wieder 100%ig, aber wir alle können langsam endlich wieder ein wenig aufatmen. Ab jetzt gibt es keine Hiobsbotschaften mehr, sondern nur noch Verbesserungen. Und das können wir alle wirklich gebrauchen – insbesondere Chrsichi selbst!
Es ist wirklich unglaublich, dass er nach einer Gehirn-OP, die gerade mal 24 Stunden her ist, schon wieder so fit ist. Natürlich konnten wir keinen Walzer hinlegen, Mikado spielen oder breakdancen. Aber er hat seinen Stressball gequetscht, er konnte schon wieder meckern, er ist hungrig und das, was wir uns wünschten, ist heute eingetroffen, er konnte mit links winken! Ich bin fast überwältig von den Möglichkeiten der Medizin heutzutage und dem Willen von Chrischi sich nicht hängen zu lassen. Es ist wohl keine Selbstverständlichkeit, Witze über seinen eigenen Zustand zu machen, in jeder Situation dennoch optimistisch zu sein und uns das Gefühl zu geben, dass alles gut wird. Ich bin wirklich stolz auf ihn und seinen Mut. Ich bin stolz, dass wir Chrischi als unseren Freund haben. Es gibt keinen besseren – und damit meine ich ganz sicher nicht, dass wir ihn bspw. zu jeder Tages- und Nachzeit anrufen könnten und er wäre da, dass er und Ole (!) in unserem Norwegenurlaub in unserer Wohnung handwerkeln, echte Kerle eben – damit meine ich, dass er einfach da ist und uns nicht den Mut nimmt, wenn mit ihm etwas nicht stimmt. Das wir ihm die Schuhe zubinden dürfen, ihn täglich besuchen können und echte Freude über unsere Mitbringsel in seinem Gesicht strahlt,selbst wenn seine Mobilität mal nicht stimmt und er nicht so kann, wie er gerne möchte oder wie wir es kennen.
DAS ist wahre Freundschaft! Weil man Hilfe nicht nur gibt, sondern auch annimmt. Ich bin mir sicher, dass das ganz sicher nicht zu den Normalitäten gehört. Erst da erkennt man wahre Freundschaft und weiß, dass, egal was passiert, man zueinander gehört und sich auf den anderen verlassen kann. Dass einem, wenn man eine Karte des anderen liest, dem es momentan nicht so prima geht, Tränen kommen. Einfach, weil der andere da ist. DAS ist wahre Freundschaft! Ich denke, die wenigsten können von sich behaupten, dass sie ein solches Gefühl kennen. Nicht das Gefühl, dass ein sehr gute Freund erkrankt ist, sondern das Gefühl der Freundschaft. Wahrer Freundschaft. Und darauf bin ich unglaublich stolz!
Aber ich möchte nicht nur Chrischi für die letzten Tage loben, sondern auch meine Freundin. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit! Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sie nicht ihren Geburtstag feiern will, sondern Chrischis zweiten Geburtstag. Dass sie sich vielmehr Gedanken darüber macht, worüber Chrischi sich freuen würde, als das sie selbst Wünsche äußert. Es waren schwierige Tage und ich übertreibe ganz sicher nicht, wenn ich sage, dass es der beschissenste Urlaub überhaupt war – aber etwas gutes hatte diese Zeit auch. Ich weiß, dass ich die 3 besten Menschen der ganzen Welt um mich habe! Katrin, Ole und Chrischi! Ihr seid wunderbar und die besten Menschen, die ich jemals kennen werde!!!!