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Fahrstühle und andere Peinlichkeiten

Neulich musste ich mal Fahrstuhl fahren. Ich möchte, dass ihr das „musste“ betont lest. Eigentlich bin ich nämlich ein sehr sportlicher Typ. Ehrlich. Ich nehme so gut wie nie das Auto, ich laufe immer die Treppen hoch und ich fahre regelmäßig Rad.

Das alles ist natürlich völliger Quatsch! Bis auf die Sache mit dem Fahrstuhl. Fahrstühle versuche ich wirklich zu meiden. Zum Einen habe ich Höhenangst und traue den Dingern nicht recht und zum Anderen möchte ich mich wirklich ein wenig mehr bewegen. Und in jedem Diätheftchen steht, dass der Anfang schon mit dem Treppengang gemacht ist. Neulich aber war ich gezwungen in einen Fahrstuhl zu steigen. Ich hatte zu enge Schuhe an (wer sich nach dem „warum“ fragt, muss sich noch ein wenig gedulden. Das Thema ist bei mir so groß, dass es für einen eigenen Artikel reicht!) und konnte die Treppe nicht nehmen. An dem großen Onkel, am kleinen Zeh und an der Hacke hing ne Blase – ich hatte also wirklich keine andere Wahl!

Kennt ihr diese doppelten Fahrstühle!? Einer links, einer rechts und in der Mitte zwei Knöppe. Der eine zeigt nach oben, der andere zeigt nach unten. Das ist schon die erste Stufe, die mich überfordert. Welchen drücke ich? Der Fahrstuhl soll runter kommen, als den Knopf nach unten? Oder weil ich nach oben will, den Knopf nach oben? Ich drücke sicherheitshalber beide und warte. Und warte. Und warte. Und warte.
Nach gefühlten 20 Minuten klingelt es endlich und die Fahrstuhltür geht auf. Boff! Mindestens 8 Leute zwängen sich aus dem kleinen Ding und sind sichtlich froh endlich wieder zu Luft zu kommen.
Ich steige mit drei weiteren Personen ein und weiß nicht, wo ich hingucken soll. Auf den Boden? Nein, das sieht so duckmäusig aus. Das bin ich nicht. In den riesigen Spiegel rechts neben mir? Nein, ich bin ja schließlich nicht arrogant! Meinem Gegenüber ins Gesicht? Lieber nicht, der fühlt sich nachher nur von mir bedrängt. Ich entscheide mich als duckmäuschen durchzustarten und starre auf den Fußboden. Diese schon leicht unangenehme Situation wird von lächerlicher Fahrstuhlmusik unterstrichen. Eine Mischung aus Mozart und Chinarestaurant macht die Situation perfekt. Ich frage mich, ob es wohl einen Fahrstuhlknigge gibt!? Redet man? Dieses Schweigen mit der Musik macht einen ja nervös. Passend wäre nun die Melodie von „Shining“!

Nach 2 Stockwerken kann ich meine Mitfahrer einordnen. Der eine ist ein Naturbursche, der strikt gegen Deo ist, der andere hat zum Frühstück eine Kohlsuppe gegessen und die Doppelgängerin von Tatjana Gsell scheint bei Douglas zu arbeiten. Mir wird schwindelig und 3 Stockwerke vor meinem eigentlichen Ziel entscheide ich mich doch für die Treppe. Und neue Schuhe!

PS.: Mit dieser Geschichte grüße ich herzlich Nadja! 🙂