Mokka goes rich

Nun habe ich wirklich die Nase voll. Seit 1998 – und das sind nun schon mehr als genug Jahre – schleppe ich mich mehr oder minder jeden Tag zur Arbeit.  Ich fing, wie die meisten, mit einer Ausbildung an: 3 Jahre lang war ich die billige Mietze für Alles und durfte meinem Chef den Arsch pudern. 3 Jahre musste ich jeden Morgen zu den Gerichten joggen – aber nicht, weil ich dort hätte irgendwelche interessanten Gerichtsverfahren beäugeln dürfen – neeeeeeeneeeeeeneeeee, Gerichtspost läuft ja schließlich nicht von allein in die Kanzlei! Und wenn ich dann schon eh auf dem Weg bin, könnte ich doch auch gleich beim Bäcker halten. Die Damen und Herren haben schließlich auch hunger. Lecker Rosinenbrötchen will man essen! Ich hasse Rosinen! Und da ich ja eh bei Sky vorbeijogge, wäre es sehr freundlich, wenn ich noch das eine oder andere fürs Büro mitbringen könnte. Da hab ich ja schließlich auch etwas von! Küchenrolle, Toilettenpapier, Toilettenreiniger, Kaffee – alles Dinge, die man eben benötigt.  Aber bitte ein bisschen schneller als gestern – man frühstückt schließlich nicht so spät… So rannte ich also jeden Morgen von Montag bis Freitag und bei jedem (!) Wetter durch Kiel.  Wenn ich dann auch endlich zurück war (das hat aber alles ein bisschen sehr lange gedauert – das schafft man auch schneller, nicht wahr Frau Mokka!? Morgen wird nicht so getrödelt!!!), dann wurde ich „gebeten“ Akten zu sortieren. Darin wurde ich 3 seeeehr lange Jahre ausgebildet. Ich bin also eine ausgebildete Einkaufsjoggaktensortiermaschine, die auch im Sturm, bei Regen, bei Schnee und bei über 30 Grad, die frischesten Rosinenbrötchen besorgen kann. Kurz: Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte.

Ein paar Aushilfsjobs (Pizza herumkutschieren für schlechtes Trinkgeld, telefonisch Werbebanner an kleinere Firmen verkaufen und Vodkaschubse im Max) später landete ich dann 2001 bei meinem jetzigen Arbeitgeber. Seit knapp 10 Jahren sitze ich nun Tag ein, Tag aus hier und schuffte für andere, damit die sich ihren fetten Neuwagen und ihre schicken Häuser finanzieren können.

Aber nun ist schluss. Nun nehme ich das Zepter selbst in die Hand und werde für mich ganz allein reich. Ich spiele Lotto!!!
Natürlich würde ich davon nicht berichten, wenn ich nicht 100% davon überzeugt wäre, dass ich nach der Ziehung heute Abend Millionärin bin. Ihr fragt euch jetzt sicher alle, wie sich das denn anfühlt, nicht wahr!?
Geil! kann ich euch sagen. Mit 30 Jahren reich zu sein ist ein verdammt wunderbares Gefühl! Ich fühle mich gleich ein wenig schlanker und hübscher – Geld macht eben unglaublich schön und sexy! Isso!
Und weil das eben so ist,  werde ich gleich einen Teil meines neuen Reichtums verprassen. Der Urlaub muss gebucht und unser  neues Haus angesehen werden. Es gibt viel zu tun, wenn man reich ist. Ich bin schon jetzt ganz shoppinggestresst!
Deswegen werde ich mich jetzt auch erstmal nicht mehr bei euch melden können. Aber sobald das neue iPad geliefert wurde, werde ich aus meinem Urlaubsparadies ein wenig bloggen. Euch mag ich doch irgendwie !


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